Nüchtern bleiben: Das Trink-Fahr-Projekt der LWL-KS
Münster (lwl). Schulung für Fahranfänger durch Gleichaltrige.
Gemeinsam mit Partnern hat die LWL-Koordinationsstelle Sucht im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche Alkohol 2015 ein sogenanntes Trink-Fahr-Projekt organisiert, bei dem junge und eigens geschulte Fahranfänger gleichaltrige Fahrschüler auf Augenhöhe vor Alkoholrisiken am Steuer warnen.
Arbeit für die Szene seit 30 Jahren
Münster (lwl). Schon die Zahlen beeindrucken: 21.000 Fachkräfte für Beratung, Therapie und Prävention in der Suchthilfe mit Schwerpunkt in Westfalen-Lippe qualifiziert; 900 Fachberatungseinrichtungen in westfälischen Kommunen und Kreisen betreut, mit Expertenmaterial versorgt und fachlich stets auf dem aktuellen Stand gehalten; bei zwölf jeweils mehrjährigen EU-Suchthilfe-Modellprojekten innovative Strategien entwickelt und federführend die Zusammenarbeit von Akteuren aus bis zu 20 Ländern koordiniert und, und…
Seit genau 30 Jahren prägt die LWL-Koordinationsstelle Sucht ihr gesundheits- und suchtpolitisches Arbeitsfeld. Und neben den nackten Zahlen ist in puncto Qualität genauso wichtig, was sie in drei Jahrzehnten an Impulsen gegeben, an fachlichen Neuausrichtungen bewirkt und an beispielgebenden Praxiskonzepten erfunden hat.
Eltern.aktiv. - Pro-aktive Elternarbeit
Wie kann man frühzeitig an Jugendliche herankommen, damit sich diese nicht auf Drogen und andere Rauschmittel einlassen? Eine Antwort: Mit Elternarbeit. Die LWL-Koordinationsstelle Sucht koordinierte das zweijährige Projekt Eltern.aktiv, an dem die Jugendämter in Paderborn, Rheine, Dortmund und dem Märkischen Kreis beteiligt sind. In einem parallel verlaufenden Bundesprojekt in Kooperation mit der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen sind acht weitere Suchtberatungsstellen bundesweit verknüpft. Der Film zeigt einen Kursus für Eltern, deren Kinder gerade pubertieren – und die hier lernen, wie sie mit dem Nachwuchs in der schwierigen Phase umgehen können.
Europaweites Projekt der LWL-Koordinationsstelle Sucht - FreD: Kurzintervention statt Kriminalisierung
Die „Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten“, kurz FreD, ist ein Warnschuss mit Wirkung – in eindringlichen, acht bis zehnstündigen Gesprächs- und Informationsangeboten klärt FreD die Frischertappten über die Risiken von legalen wie illegalen Suchtmitteln auf, anstatt sie gleich zu kriminalisieren.
Aus der Taufe gehoben haben das FreD-Konzept vor gut zehn Jahren die Suchtexperten/-innen des LWL. Und es immer besser laufen gelehrt: In Deutschland arbeiten inzwischen 150 Suchtberatungs- und -hilfeeinrichtungen mit FreD-Angeboten, allein in Westfalen sind es aktuell 21; mit Unterstützung der EU wurde FreD seit 2007 in 17 europäische Länder exportiert; mit beachtlichen Ergebnissen, wie die wissenschaftliche Begleitung der Kontakte zu rund 1.300 Jugendlichen zwischen Lettland und Luxemburg, Island und Rumänien belegt.
Über zwei Fallgeschichten, die Erfolgsgeschichte des FreD-Exportschlagers und die internationale Erfahrungsbilanz beim FreD-Kongress in Münster erzählt der neue Kurzfilm des LWL.