Zielgruppe
Lehr- und Fachkräfte der Schulsozialarbeit an Förderschulen (Schwerpunkt geistige Entwicklung), Fachkräfte aus ambulanten Einrichtungen der Suchthilfe.
Fortbildungsziele
Die Teilnehmenden erwerben umfassende Kenntnisse zur Durchführung des Präventionsprogramms und seiner theoretischen Grundlagen und sind zu den einzelnen Programmbausteinen geschult.
Fortbildungsinhalte
Der Zertifikatskurs führt in das Programm und seine theoretischen Grundlagen ein und erprobt mit den Teilnehmenden die Durchführun der Präventionswoche sowie der nachfolgenden Projekttage.
Im Einzelnen werden folgende Themen behandelt:
- Hintergrund, Entstehung und Ablauf des Programms
- Basiswissen zu den Themen „Suchtprävention“ und „geistige Behinderung“
- Struktur und Organisation der Präventionswoche vor Ort
- Auswahl der Teilnehmer*innen
- Methoden der praktischen Durchführung
- Anwendung der Evaluationsinstrumente
Methoden
Vortrag, Groß- und Kleingruppenarbeit, Übungen, Rollenspiele, Deeskalationsübungen
Hintergrund
Die Gruppe der Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren mit einer geistigen Behinderung gehört unabhängig von der Wohnsituation zu einer besonders gefährdeten Gruppe für problematischen Substanzkonsum. Junge Menschen mit geistiger Behinderung wehren sich im sozialen Miteinander weniger gegen Angebote Rauschmittel zu konsumieren. Sie trinken Alkohol häufiger aus dem Grund, weil es die anderen auch tun. Die Motivation des „dazu-gehörenwollens“, fehlende Handlungsalternativen und die fehlende Fähigkeit Entspannung und Wohlbefinden herzustellen spielen eine große Rolle bei ihrem Substanzkonsum. Deshalb reicht es für die Zielgruppe nicht aus, etablierte Präventionsmethoden 1:1 zu übernehmen.
Genau hier setzt „Sag Nein!“ an. Neben Informationen zu Alkohol, Nikotin und Cannabis, den hauptsächlich konsumierten Substanzen, werden die o.g. Motive im Suchtpräventionsprogramm „Sag Nein!“ fokussiert. Die besondere Situation junger Menschen mit einer geistigen Behinderung wird proaktiv berücksichtigt. Das pilothaft an zwei Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung erprobte Programm „Sag Nein!“ wendet leichte Sprache an, bietet wiederkehrende Rituale um Sicherheit zu vermitteln, und setzt verstärkt Wiederholungen und vielfältige Visualisierungen ein. Leicht verständliche und alltagsnahe Rollenspiele und Übungen zum „Nein sagen!“ runden das Programm ab.
Referentinnen
Heike Budke
Jg. 1966, Diplom-Sozialpädagogin, Sozial-/Suchttherapeutin (VDR, LWL), seit 2006 beim Caritasverband Emsdetten-Greven e.V. in der Drogen- und Suchtberatungsstelle mit den Schwerpunkten Beratung, ambulante Rehabilitation und Prävention, 3-jährige Projektleitung eines Modellprojekts zum Thema „Behinderung und Sucht“, vorherige Tätigkeit in der stationären Rehabilitation hörgeschädigter Suchtkranker, sowie in einer stationären Nachsorgeeinrichtung für hörgeschädigte, suchtkranke Menschen.
Monika Fabian
Jg. 1964, Erzieherin und Diplom-Sozialpädagogin, Schulsozialarbeiterin in der Johannesschule der Diakonischen Stiftung Wittekindshof, Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung.
Susanne Schulze Ameling
Jg. 1976, Diplom-Sozialarbeiterin, seit 2009 beim Integrationsfachdienst Borken Coesfeld im Bereich Übergang Schule/Beruf und Übergang Werkstatt für Menschen mit Behinderung/erster Arbeitsmarkt, davor in unterschiedlichen Bereichen der Suchthilfe sowie in der allgemeinen Sozialberatung und in der Beratung von arbeitsuchenden Menschen tätig.
Barbara Harbecke
beantwortet Ihnen Fragen zu Inhalten des Zertifikatskurses.
Tel: 0251/591-5508
Fax: 0251/591-5484
Sarah Osburg
beantwortet Ihnen Fragen zur Anmeldung zum Zertifikatskurs.
Tel: 0251/591-6971
Fax: 0251/591-3245